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Mit dem Ugly Christmas Sweater unterm Weihnachtsbaum

Frankfurt/Main – Früher sah man sie nur im Fernsehen: In irgendwelchen kitschigen Weihnachtsfilmen schenkte die Mutti ihren unverheirateten Kindern Motiv-Pullover zu Weihnachten. Darauf: Weihnachtsmänner, Rentiere oder Elfen – Kitsch pur! Und im Kino immer einen Lacher wert.

Heute aber finden sich genau diese Pullover in jedem Modegeschäft und Kaufhaus. Diese Entwicklung kann durchaus verwundern – und es stellen sich viele Fragen:

Was ist da passiert?

«In Amerika hält der Hype um hässliche Weihnachtspullis schon seit geraumer Zeit an», erzählt Modeberater
Andreas Rose aus Frankfurt. «Wer erinnert sich nicht an die romantische Filmszene in «Bridget Jones», als die Titelheldin zum ersten Mal auf Colin Firth alias Mr. Darcy trifft und er einen Rentier-Pullover trägt?» In den USA ist dem Kleidungsstück sogar ein
Jahrestag gewidmet, der 21. Dezember. Und wie das nun mal so ist mit einem Hype in Amerika: Er erreicht auch rasch Europa und findet sich inzwischen auch hier in vielen Läden.

Sogar Unternehmen und Institutionen springen darauf an: Fußballvereine wie der Bayern München und Borussia Dortmund haben zum Beispiel weihnachtliche Motivpullover im Programm. Und der WWF, wenn auch nur mit winterlichem Motiv von Eisbären auf abschmelzenden Eisbergen, nutzt den Trend zum Kitschpulli, um mit umweltbewussten Käufern auf die Folgen der Erderwärmung aufmerksam zu machen.

Was genau sind eigentlich «Ugly Christmas Sweater»?

Der englische Name steht für nichts anderes als «hässliche Weihnachtspullover». Und die Bezeichnung sagt schon viel darüber aus, dass es sich hier nicht um einen erstgemeinten Modetrend, sondern einen Gag zur Advents- und Weihnachtszeit handelt. Die Teilnehmer mancher Betriebsfeier oder privater Adventsparty bekommen etwa die Vorgabe, in so einem Pullover zu erscheinen. Und man kann es ja mal versuchen: Das Kleidungsstück kann bei den Verwandten für Lacher sorgen, wenn man am Heiligen Abend damit zur Bescherung auftaucht.

Gibt es besonders angesagte Motive?

Die Pullover gibt es in allen erdenklichen Ausführungen und reichen von Strick bis Sweat, erläutert Einkaufsberater Rose. «Vor allem aber sind die Ugly Christmas Sweater natürlich eines: richtig schön hässlich. Das Motto: je schräger, desto besser.» Sein Rat für die Auswahl: «Elfen, Rentiere, Einhörner, Lebkuchenmännchen, Schneemänner – bei dem Kleidungsstück ist alles erlaubt, Hauptsache geschmacklos.»

Kann ich diesen Modegag mitmachen und nachhaltig handeln?

Die Frage der Nachhaltigkeit stellt sich grundsätzlich bei Kleidungsstücken, die nur für einige wenige Tage im Jahr getragen werden können. Zumal einige Modeketten sehr günstige Pullis für teils um zehn Euro anbieten. Es gibt aber auch Varianten, die auf typische Weihnachtsmotive verzichten. Andreas Rose verweist etwa auf Pullover mit Bommeln, Pailletten und Fransen. Diese Schmuckelemente passen zwar gut in die Weihnachtszeit, da sie an Weihnachtsdekorationen fürs Haus erinnern. Aber sie sind zugleich allgemein genug, so dass der Pulli auch nach dem Fest noch tragbar bleibt.

«Wer der modischen Christmas-Styles und trashigen Party-Looks überdrüssig ist, der kann ganz einfach zur schlichteren Variante greifen, zum Beispiel einem Strickpullover mit klassischem Norweger-Muster oder einem Sweat in einer klassischen Weihnachtsfarbe», ergänzt Rose. «Schließlich sind die Farben Violett, Rot und Grün ein Sinnbild für Advent und Weihnachten.»

Fotocredits: fcbayern.com,BVB,WWF,Lodenfrey,Comma,Il Gufo
(dpa/tmn)

(dpa)