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Hüte in der Vergangenheit

Heute kann jeder jeden Hut tragen, den er möchte – oder eben gar keinen. Doch das war nicht immer so. Früher war es teilweise Pflicht eine bestimmte Kopfbedeckung zu tragen.

Das Wort an sich kommt von dem mittelhochdeutschen Wort Huot, welches Decke oder Schutz bedeutet. Die weibliche Form Huote bedeutet hingegen Fürsorge oder Aufsicht, was sich auf die damaligen Lebensverhältnisse bezog. Da das Wort auch den Schutz im militärischen Sinne beschreibt, entstammt dem Wort auch die Redensart „Auf der Hut sein“.

Ein Hut ist mehr als ein simples Kleidungsstück. Besonders in der Vergangenheit hatte die Kopfbedeckung eine bestimmte Bedeutung. Bei den Römern beispielsweise war der Hut ein Zeichen der Freiheit. So erhielten freigelassene Sklaven eine Kappe aus Leder oder Filz, den sogenannten Pilos. In Deutschland hatten besonders die Hüte der Frauen eine Bedeutung. Das Verhüllen des Haares mit einer Haube stand für das verstecken der Persönlichkeit und ihres Willens. Auch die verführerische Wirkung des Haares wurde damit ausgeschaltet – sie sollte nach dem christlichen Glauben allein dem Ehemann vorbehalten bleiben.

Der Hut konnte aber auch als Zeichen von Ausgrenzung fungieren. Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert war es für Juden Pflicht den Judenhut, einen gelben, spitz zulaufenden Hut, zu tragen. Im Spätmittelalter war es für Christen zudem eine Strafe einen Judenhut zu tragen. Frauen, die sich mit Juden eingelassen haben oder Wucherer wurden mit dieser Schandstrafe belegt.

Kaum einem anderen Kleidungsstück wurde und wird soviel Bedeutung zugemessen wie dem Hut. Das mag wohl daran liegen, dass die Kopfbedeckung schon von weitem sichtbar ist und neben dem Gesicht zuerst ins Auge fällt.

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